Freitag, 28. September 2012

Pimpernuss (Staphylea pinnata)

Weil es in den letzten Tagen hier dauernd geregnet hat, sind wir nur selten in den Garten gekommen. Na ja, der Herbst ist halt da. Doch einem Gehölz in unserem Garten schenkte ich zwischen den Schauern doch ein wenig Aufmerksamkeit: Die Pimpernuss! Der bei uns schon etwa 3 Meter hoch gewachsene Strauch, war mein Ziel und ich hoffte ein paar Nüsse ernten zu können.

 Hier kann man erkennen, dass er wieder sehr viele Früchte trägt.

 Die weißen Blütendolden im Frühjahr sind auch sehr schön und ich werde Euch im nächsten Frühjahr hoffentlich ein paar Bilder davon zeigen können.

Hier erst mal ein paar Pimpernüsse. In jeder Hülle sind etwa vier bis fünf Nüsse.


 Von den kleinen Nüssen, so erzählte mein früherer Biolehrer, hat man damals in den Klöstern Rosenkränze hergestellt. Vorstellbar wäre auch eine eventuelle Schmuckherstellung.

Ich hab ein paar davon mit dem Hammer zerschlagen um sie zu essen. Schmecken schon ganz lecker, aber der Inhalt der Nüsse läßt sich noch nicht so gut aus der Schale entnehmen. Ich werde noch ein wenig warten und es dann noch mal versuchen... Vielleicht stellen wir dann auch einen Likör daraus her. Das wäre dann zwar das erste Mal und uns fehlt auch noch ein Rezept dafür, aber jeder Versuch macht klug!

Weitere Informationen über die Pimpernuss gibt es zum Beispiel hier: Wikipediabeitrag zur Pimpernuss

Sonntag, 23. September 2012

Herstellung von Terra Preta - Teil 2 "Geruchstest"

Vor drei Wochen habe ich Euch von meinen ersten Versuch der Terra Preta-Herstellung berichtet. Jetzt sind vier Wochen vergangen und ich bin echt gespannt was passiert ist. Ihr erinnert Euch, so sah mein Terra Preta Herstellungsplatz damals aus.

So sieht es hier jetzt aus. Die Kohlpflanzen, vorne rechts, sind super gewachsen.
Das Leinstroh, welches ich zum Schutz vor Katzen um die Kohlpflanzen gestreut hatte, enthielt wohl zuviel
aktive Samen. Alles voll mit Leinpflanzen (Linum usitatissimum). Nächstes Jahr werde ich wohl wieder Hanfstroh nehmen. Auch meine Lieblingswildpflanzen, das kleine Knopfkraut (Galinsoga parviflora) (Franzosenkraut), sind super gewachsen. Ich werde bis auf die Kohlpflanzen alles ernten. Franzosenkraut schmeckt als Salat sehr gut.;-)
 

Nun aber zur luftdicht abgeschlossenen Stahltonne mit dem Material, welches wir zur Herstellung verwendet haben. Im folgenden seht Ihr auch wieder zwei Bilder. (VORHER + NACHHER)
Wer sehr genau hinsieht kann einen feinen Unterschied erkennen. Das vormals grüne Material sieht nun braun aus. Der Inhalt der Tonne hat sich nur ganz minimal verringert. Das ist auch gut so, da es sich quasi um eine Konservierung durch Milchsäurebakterien handelt. Na ja, Sauerkraut ist es nicht geworden, aber es duftet trotzdem sehr angenehm. Nicht unbedingt wie Sauerkraut, eher ein wenig wie gute Silage. Der Geruch erinnert mich auch ein wenig an unseren Sauerteig, welchen wir beim Brot backen verwenden.
Ich hoffe, dass durch den anaeroben Prozess mit Hilfe der Milchsäurebakterien alle Unkrautsamen und sonstige Schadstoffe oder schädliche Bakterien und Plasmodiophora brassicae absterben.
Ein paar Tage werde ich das Material noch stehen lassen und dann in den Komposter umfüllen, um zum aeroben Teil der Rotte überzugehen.
Natürlich werde ich Euch berichten wie es weiter geht.


Merlin, oder der müde Wächter

Also, auch Merlin der Kater gehört zu unserem Garten. Probleme mit Mäusen, oder so, gibt es da nicht.
Merlin passt immer gut auf. Allerdings, wenn etwas neu gepflanzt oder eingesät wird, müssen wir so manchen Trick anwenden, damit die Stelle nicht zum Katzenklo wird.


 Der Wächter erwacht

Donnerstag, 13. September 2012

Tomaten auf der Wäscheleine

Hier ein paar Bilder der Salattomate Clarita. Diese Sorte ist sehr starkwüchsig. Die Samen habe ich bei Dreschflegel erworben und auch die Tomaten dieser Züchtung, (keine F1 Hybride) schmecken sehr gut.
Ich habe zwei der Tomatenpflanzen in einen Kübel mit Komposterde gepflanzt und an einen Tomatenstab hochgeleitet, aber irgendwann ist mir das ganze aus dem Ruder gelaufen. Seht selbst.

Vielleicht hätte ich die Tomatenpflanze ein wenig mehr entgeizen sollen, so wie es mein Vater mich gelehrt hat.
Aber irgendwie hat die Zeit dazu gefehlt, oder so... ;-) Dann passiert halt so etwas.


ABER, es hat sich trotzdem gelohnt.

Dienstag, 11. September 2012

Zucchinisterben

Beim letzten Gang in den Gemüsegarten war ich doch ein wenig geschockt. Eine der Zucchinipflanzen auf meinem Hügelbeet ist dabei den Geist aufzugeben. Die Blätter sehen wie bemehlt aus und sind dabei abzusterben. Vor ein paar Tagen sah das noch ganz anders aus, war aber ansatzweise schon zu erkennen.
Siehe Bild.



So sieht die Pflanze jetzt aus.

Wie man auf den Bildern erkennen kann sind aber gleichzeitig noch Blüten zu sehen. Die vorhandenen Früchte werde ich ernten, aber vielleicht kommen ja noch welche nach.

Hier die Zucchinis, die noch zu gebrauchen sind.
 
Zwei von den Dreien werden wir noch verspeisen. Die auf der rechten Seite ist schon sehr reif. Wenn wir sie noch ein wenig liegen lassen können wir sicherlich die Samen herrauslösen und als Saatgut im nächsten Frühjahr gebrauchen.



Sonntag, 9. September 2012

Die rote Wilde

Eine Tomatensorte mit diesem Namen war mir bisher nicht bekannt und hingegen meiner sonstigen Einstellung, alle Tomaten die ich pflanze auch selber aus Samen zu ziehen, bin ich mir in diesen Fall untreu geworden und habe mir die rote Wilde als fertige Pflanze auf dem Markt gekauft.  (Eine Pflanze)
Vermutet habe ich wohl, dass es sich um eine alte, wilde Sorte handeln müsste, aber dann hat sie mich völlig überrascht. Sie ist mir doch regelrecht über den Kopf gewachsen. Dabei hat sie einen sehr leckeren, süßen und auch fruchtigen Geschmack. Der Ertrag ist wirklich sehr groß und die Schale ist nicht so hart.
Hier ein paar Bilder auf denen man sieht wie wild die Tomate wächst. (2,5-3,0m)

Man kann es nur erahnen.

Die Hecke wurde sehr schnell überwuchert.

Und scheinbar vollkommen resistent gegen Krautfäule. (Es hat hier viel geregnet.)

Um das Schildchen vom Produzenten der Tomatenpflanze zu platzieren musste ich fast eine Leiter benutzen.

Ganz oben das kleine Schildchen.


 
Ruth, unsere Nachbarin, hilft bei der Ernte. Je nach Wetter muß alle zwei bis drei Tage durchgepflückt werden. Besser gesagt, man schneidet die Tomaten mit der Schere ab, dann platzen die nicht so auf.

Mein Kater Merlin erwartet mich mit der vollen Schüssel.
Und schaut mir sehnsüchtig hinterher. (Vielleicht kann man dat ja fressen.)

Zusammen mit anderen Tomaten und Zwiebeln kommen die dann in die Pfanne. Die Zwiebeln werden vorher leicht in Olivenöl angedünstet. Salz, Pfeffer, Paprikapulver, eine Prise Zucker, etwas Gefro Suppenwürze und italienische Kräuter verfeinern den Geschmack. Ich gebe zum Schluss auch gerne noch etwas Bautzener Senf hinzu.
Das Ganze muß dann kochen und köcheln bis eine streichfähige Paste entsteht.
Meine Mutter gibt immer ein wenig 1050er Weizenmehl dazu. Das beschleunigt den Vorgang, aber wir verzichten ganz darauf.

 
Zum Schluss ganz heiß in Twistoffgläser füllen und verschließen.
Das fertige Produkt hält sich mehrere Monate.
Lecker als Brotaufstrich oder auf Pizza.











Samstag, 1. September 2012

Herstellung von Terra Preta - Teil 1

Im folgenden werde ich Euch über meinen Versuch Terra Preta herzustellen berichten. Den ersten Versuch habe ich vor einer Woche gestartet und ich werde Euch im folgenden Beitrag darüber informieren..
Angeregt durch den Blog http://gartenspass.blogspot.de/  habe ich mich vor meinem Versuch intensiv mit EM (Effektive Mikroorganismen) beschäftigt. Auch die Herstellung von Bokashi habe ich schon einige Zeit praktiziert. Abweichend davon möchte ich nun versuchen mein Terra Preta doch ein wenig anders herzustellen. 

Als erstes ein paar Bilder von meiner Kompostanlage. Auch  Brennnesseljauche stelle ich dort her.



Das Ergebniss ist gar nicht schlecht. Zwischen die einzelnen Schichten mische ich beim Aufsetzen Bentonit, Holzkohle (1-10mm) und Gesteinsmehl. Hin und wieder wird auch Kaffeeprütt eingebracht. (Größere Mengen erhalte ich in meiner Firma.) Ein Guss Brennnesseljauche ergänzt das Ganze.

 Der Kompost verrottet sehr schnell und ist schon nach kurzer Zeit von Regenwürmern (Eisenia foetida) durchsetzt. Die sind total kaffeeprüttsüchtig.


Ergebnis nach einmaligem Umsetzens des Kompostes. Dieser muss jetzt noch ein wenig ruhen und wird dabei durch weitere kleine Helfer immer mehr verbessert.


Das Ergebnis ist ein sehr guter Humus, der in unserem ganzen Garten zum Einsatz kommt.
Die folgenden Bilder sind ein Beispiel dafür, wie gut alles wächst.  Neue Materialien für den Kompost entstehen da fast von allein.






Nun aber zur Terra Preta Herstellung. Man nehme:

Ein wenig Platz für die Utensilien.

 
Schnittgut von Stauden und Sträuchern.

Gartenabfall z.b. Blätter, Wildkräuter (Unkraut?), Grasschnitt u.s.w.

Abfälle aus den Haus. Alles was da so anfällt. Teilweise fermentiert durch den Einsatz von schichtweiser Einbringung von Holzkohle und Gesteinsmehl welches mit EM aktiviert wurde. (Bokashi)

Effektive Mikroorganismen
Wir haben uns für Sauerkrautsaft entschieden.
Ach ja, natürlich auch Holzkohle. Hier schon vermischt mit Gesteinsmehl.

Das genannte Material wurde schichtweise in eine Stahltonne eingebracht.
Etwa 15% davon sind Holzhohle vermischt mit Gesteinsmehl. Jede Schicht (circa 15 cm) wurde mit Sauerkrautsaft übersprüht und stark komprimiert. (Etwa 100kg ;-))

Sprühflasche

 Anschließend wurde die Tonne luftdicht verschlossen.
Ich denke, dass es nun, wie es bei Terra Preta erforderlich ist, zu einer anaeroben Vergärung kommt.
Dieser Prozess wird auch Fermentation genannt.

Nach der Fermentation werde ich das Material in dem nebenstehenden Komposter aerob  kompostieren. Ich glaube, dass bei diesem zweifachen Prozess Unkrautsamen und gefährliche Keime keine Chance haben.

Natürlich werde ich Euch berichten wie es weiter geht.